Treibt Wasserstoff die Zukunft an?

Wasserstoff! Zurzeit wird viel über Elektroautos gesprochen. Doch E-Autos sind nur ein Baustein wenn es um das Erreichen der Klimaschutzziele geht. Wasserstoff, der als alternativer Kraftstoff vor allem gut bei Straßennutzfahrzeugen und LKWs genutzt oder weiter verarbeitet werden kann, ist mindestens ebenso wichtig. Spätestens seit den „Fridays for Future“ kommt keine Stammtischdiskussion ohne Argumente pro und kontra Energie- oder Mobilitätswende aus. Für Unternehmen wie die WEMAG sind die Energiewende und ihre Herausforderungen gelebter Alltag. Alle möglichen Lösungswege kommen auf den Prüfstand. So auch bei diesem neuen Projekt.

Energieministerium fördert Studie zu Potenzialen des alternativen Kraftstoffs
Christian Pegel, Minister für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung in Mecklenburg-Vorpommern (r.) übergibt den Fördermittelbescheid in Höhe von 36.000 Euro an die Projektpartner, vertreten mit Thomas Murche, technischer Vorstand der WEMAG; Volker Rumstich, Geschäftsführer des Transportunternehmen Volker Rumstich Transport GmbH; Siegbert Eisenach, Hauptgeschäftsführer Industrie- und Handelskammer zu Schwerin; Dr. Josef Wolf, Geschäftsführer Stadtwerke Schwerin GmbH und Sylvia Schimanek, Leiterin des Projektes „Blue-Line“ bei der WEMAG (v. r. n. l.). Foto: WEMAG/Diana Kuhrau

Blue-Line – ein blaues Band zieht sich durchs Land

Mit der WEMAG AG, den Stadtwerken Schwerin und dem Transportunternehmen Volker Rumstich haben jetzt drei regionale Unternehmen zusammen mit der Industrie- und Handelskammer zu Schwerin ein Projekt namens „Blue-Line“ gegründet. Eine Studie soll Erkenntnisse über die Einsatzbedingungen von grünem Wasserstoff oder Flüssiggas (LNG) bei Nutzfahrzeugen oder Stadtbussen in Mecklenburg-Vorpommern bringen. 36.000 Euro Förderung gibt es vom Energieministerium für diese Projektstudie. „Die Vorstudien sind von großer Bedeutung, um die Einsatzbedingungen von kohlstoffdioxidfreien Fahrzeugen zu analysieren. Die Partner des Netzwerkes „Blue-Line“ in Westmecklenburg unterstützen wir deshalb sehr gern bei diesem Vorhaben“, sagte Energieminister Christian Pegel bei der Übergabe der Fördermittel.
 

In der Industrie- und Handelskammer setzt Geschäftsbereichsleiter Klaus Uwe Scheifler auf das Innovationspotential, das aus der „Blue-Line“ für die Region Westmecklenburg entstehen kann und will es dabei nicht belassen: „Wir brauchen eine Ausweitung des Experimentierfeldes für die Sektorenkopplung auf Mecklenburg-Vorpommern.“ Ziel ist es, entlang der Hauptinfrastrukturachsen A24 über Valluhn/Gallin, Schwerin und Parchim, der „Blue-Line“ Wasserstoff als Antriebsenergie zu nutzen.

Tobias Struck, Geschäftsführer WEMAG Batteriespeicher und Sylvia Schimanek, Leiterin des Projektes „Blue-Line“ bei der WEMAG

Batterie der Zukunft – das Erdgasnetz

Dafür braucht es die Möglichkeit die überschüssige Energie aus Wind- oder Solaranlagen langfristig zu speichern. Zwar betreibt die WEMAG bereits seit einigen Jahren mit Erfolg große Batteriespeicher, doch diese können den Strom nicht über Tage und Wochen speichern. Dabei könnten beispielsweise die Windkraftanlagen in windreichen Zeiten deutlich mehr Strom erzeugen, als heute genutzt wird. Die Idee ist, das vorhandene Erdgasnetz als Langzeitspeicher zu nutzen ist nicht neu. Im Verbund mit zahlreichen anderen Energieerzeugern ist die WEMAG schon lange an der Forschung und Entwicklung von Power-to-Gas-Technologien beteiligt. Überschüssiger Strom aus Erneuerbare-Energie-Anlagen wird dabei dazu genutzt, um mit Hilfe von Elektrolyse Wasserstoff zu erzeugen. Dieser kann in das Erdgasnetz eingespeist oder als Kraftstoff verwendet werden. Man kann ihn aber auch weiter zu Methangas, künstlichem Erdgas, verarbeiten.

„Wir haben in der Vergangenheit bereits in die Entwicklung der Power-to-Gas-Speichertechnologie investiert und wertvolle Erfahrungen mit diesem umweltfreundlichen Verfahren gesammelt. Das Gasverteilnetz gilt nicht ohne Grund als die Batterie der Zukunft.“

Thomas Murche, technischer Vorstand der WEMAG.

 

Das sieht man auch bei den Stadtwerken Schwerin (SWS) so: „Wir sind überzeugt, dass über Power-to-X-Technologien zukünftig Windstrom gespeichert wird und idealerweise dann als Raumwärme oder Treibstoff im Mobilitätsmarkt verwendet werden wird“, erklärte Stadtwerke-Geschäftsführer Dr. Josef Wolf.  Aus seiner Sicht ist besonders die Zumischung von Wasserstoff ins Erdgasnetz interessant. Schritt für Schritt kann so in der Zukunft eine Umstellung auf kohlendioxidfreie Gase erreicht werden.  Auch Transportunternehmer Volker Rumstich setzt auf eine Zukunft mit Wasserstoffantrieben: „Im Gegensatz zum Batterieantrieb scheint der Brennstoffzellenantrieb in Nutzfahrzeugen bereits jetzt schon Reichweiten von 700 Kilometern zu ermöglichen. Das macht die schweren Fahrzeuge mit Brennstoffzellen für uns als Flottenbetreiber noch attraktiver.“ Dem batteriebetriebenen LKW bescheinigt der Logistikexperte bei größeren Entfernungen keine Zukunft. Apropos Zukunft: Als regionaler Ökostromanbieter und grünes Unternehmen ist die WEMAG auf dem richtigen Weg. Das Projekt „Blue-Line“ zeigt zwei Dinge. Nämlich, dass die Energiewende ein Ziel ist, das sich nur im Team erreichen lässt. Und, dass es dafür vieler verschiedener  Maßnahmen bedarf, um dieses Ziel zu erreichen.

 

Redaktion

Wir sind das Redaktionsteam des WEMAG-Blogs. Als Mitarbeiter der WEMAG-Unternehmenskommunikation halten wir ständig Ausschau nach spannenden Themen und Geschichten. Wir begleiten die Menschen hinter der WEMAG: Sie machen täglich was Vernünftiges und gestalten die Energiewende in unserer Region.

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