Schneller laden, sicher sparen: Ihr Guide zur perfekten Wallbox

Sie besitzen ein Elektroauto oder wollen sich eines anschaffen? Dann liegen Sie im Trend – auf der Überholspur Richtung Nachhaltigkeit. Zukunftsorientiert, leise, elektrisch. Damit das Laden mit (Öko)-Strom genauso komfortabel wird, wie das Fahren, lohnt sich eine private Wallbox. In der Garage oder im Carport laden Sie günstiger, sicherer und unabhängiger als an jeder öffentlichen Stromtankstelle. Wir zeigen Ihnen, worauf es bei einer Wallbox wirklich ankommt.

Was genau ist eigentlich eine Wallbox?

Eine Wallbox ist Ihre persönliche Ladestation für das E-Auto – direkt an der Wand montiert, meist in der Garage oder am Carport. Im Vergleich zur normalen Steckdose lädt sie das Fahrzeug 5 bis 10 Mal schneller. Das spart Zeit und sorgt für mehr Komfort im Alltag.

Es gibt Modelle mit fest montiertem Kabel, mit Typ-2-Steckdose oder integrierter Zugangskontrolle. Viele Wallboxen bieten auch Extras wie Stromzähler oder die Anbindung an Ihr Smart-Home per App. So haben Sie jederzeit volle Kontrolle über den Ladevorgang – egal, wo Sie gerade sind.

Wallbox vs. Ladesäule – wo liegen die Unterschiede?

Ganz einfach: Beide unterscheiden sich in der Umgebung und der Bauform. Eine Wallbox wird direkt an die Wand geschraubt – kompakt, platzsparend und gemacht für die Garage oder den Carport.

Die Ladesäule dagegen steht frei. Sie ist robuster gebaut, wetterfest und oft vandalismussicher. Genau deshalb finden Sie diese eher auf öffentlichen Parkplätzen oder Firmengeländen.

Kurz gesagt: Die Wallbox ist Ihr privates Ladegerät für zu Hause. Die Ladesäule dagegen ist für alle da, die unterwegs laden wollen. Auch für Unternehmen, die ihren Mitarbeitenden das Laden am Büro ermöglichen wollen.

Zugelassene Elektroautos in Deutschland 2024: 380.609
Zulassungszahlen im Januar 2025 im Vergleich zum Vorjahresmonat: +53,5 Prozent.

Das Elektroauto zu Hause laden? Warum die Haushaltssteckdose keine Dauerlösung ist

Eines vorab: technisch ist es möglich. Sie können Ihr E-Auto auch an einer normalen Haushaltssteckdose laden. Aber das ist keine so gute Idee – höchstens im Notfall. Warum?

Die herkömmlichen 2,3-kW-Steckdosen im Haushalt sind nicht für stundenlange Dauerlast gemacht. Gerade bei älteren Leitungen droht Überhitzung. Im besten Fall fliegt nur die Sicherung raus. Im schlimmsten Fall lösen Sie einen Kabelbrand aus. 

Im Gegensatz dazu ist eine Wallbox extra für das Laden von E-Autos konzipiert. Integrierte Schutzmechanismen, eine höhere Leistung und intelligenter Steuerung sorgen für ein sicheres Laden. Tag und Nacht.

Hinzu kommt: Das Laden an der Steckdose dauert ewig. Besonders im Winter. Denn die Batterien eines E-Fahrzeugs werden durch die Kälte beeinträchtigt. Der Frost verlangsamt die chemischen Reaktionen in der Batterie und verringert so die Batterieleistung und das Laden.

Tipp: Viele Wallboxen lassen sich mit einer App steuern. So können Sie die Ladezeiten optimieren und das Auto schon vor dem Start auf angenehme Temperatur bringen.

Wie lange dauert das Aufladen über die Wallbox?

Die Ladezeit hängt vor allem von zwei Dingen ab: der Größe des Akkus und der Leistung Ihrer Wallbox. Eine einfache Formel hilft Ihnen bei der Orientierung:

Ladedauer (in Stunden) = Akkukapazität (in kWh) ÷ Ladeleistung (in kW)

Moderne Elektroautos haben heute meist Akkus zwischen 60 und 80 kWh. Je nach Wallbox ergibt sich daraus eine sehr unterschiedliche Ladezeit. Zum Beispiel:

  • 60-kWh-Akku mit 11 kW-Wallbox: etwa 5,5 Stunden
  • 80-kWh-Akku mit 11 kW-Wallbox: rund 7,5 Stunden
  • 60-kWh-Akku mit 22 kW-Wallbox: nur ca. 2,75 Stunden
  • 80-kWh-Akku mit 22 kW-Wallbox: etwa 3,6 Stunden

Aber: Die tatsächliche Ladezeit kann abweichen. Besonders im Winter. Wie schon erwähnt, verlangsamen kalte Temperaturen den Ladevorgang. Wenn Sie also bei -5 °C morgens los wollen und das Auto noch laden müssen, rechnen Sie besser mehr Zeit ein.

Saisonale Tipps rund ums Laden

Im Winter

  • Laden dauert länger, weil unterkühlte Akkus den Strom langsamer aufnehmen.
  • Nutzen Sie die Vorheizfunktion per App – so starten Sie mit warmem Innenraum und geschonten Akku.
  • Planen Sie etwas mehr Ladezeit ein, besonders bei Nachttemperaturen unter 0 °C.

Im Sommer

  • Sie fragen sich: Kann ich mit einer Wallbox auch Solarstrom laden? Eine berechtigte Frage. Die Antwort: Absolut. Gerade im Sommer ist sie ideal für das PV-Überschussladen.
  • Urlaubsvorbereitung nicht vergessen: Sie haben eine längere Fahrt vor sich? Laden Sie Ihr E-Auto rechtzeitig und überprüfen Sie die Reichweite.
  • Laden Sie bei großer Hitze möglichst im Schatten oder in der Garage – das schont den Akku und die Ladeleistung.
     

 

Wo bekomme ich eine Wallbox her?

Beratung, Installation und Service: Als Experte für Elektromobilität bietet Ihnen die WEMAG ein maßgeschneidertes Komplettpaket für Ihre heimische Ladestation. Nutzen Sie doch auch gleich unsere Ökostrom-Tarife – für noch mehr Nachhaltigkeit.
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Welche technischen Voraussetzungen braucht ein Haushalt für die Installation einer Wallbox?

Bevor Sie sich eine Wallbox anschaffen, sollte ein Elektrofachbetrieb prüfen, ob Ihre Hauselektrik dafür geeignet ist. Denn je nach Ladeleistung gelten unterschiedliche Anforderungen – und nicht jede Anlage ist sofort bereit für das Schnellladen.

Wallboxen mit bis zu 3,7 kW können Sie theoretisch auch über eine normale 230-Volt-Leitung betreiben. Das reicht für langsames Laden, ist aber heute eher die Ausnahme.

Elektromobilität mit Ökostrom von der WEMAG

Standard sind 11 kW-Wallboxen, für die Sie einen sogenannten Drehstromanschluss mit 400 Volt brauchen. Auch bekannt als Kraftstrom. Geladen wird dreiphasig, mit 16 Ampere pro Phase.

22 kW-Wallboxen sind noch leistungsstärker: Auch hier brauchen Sie Kraftstrom, aber zusätzlich stärkere Leitungen und eine Absicherung mit 32 Ampere.
Wichtig: Für beide Varianten muss die Wallbox an einen eigenen Stromkreis angeschlossen werden – ohne andere Verbraucher.

Ein Elektriker prüft, ob die Leitungen den nötigen Querschnitt, die richtige Absicherung und ausreichend Reserven im Hausanschluss haben. Besonders in Altbauten ist hier oft ein Upgrade nötig. 

Seit 2020 gibt es übrigens ein gesetzlich verankertes Recht. Es besagt, dass Sie auf dem eigenen Grundstück eine private Wallbox installieren dürfen – auch in Miet- oder Eigentumswohnungen. Die Zustimmung der Hausgemeinschaft darf dabei nicht grundlos verweigert werden.

Und ganz wichtig: Nur Fachbetriebe dürfen eine Wallbox anschließen. Das schützt nicht nur vor Gefahren, sondern sichert Ihnen auch den Garantieanspruch und mögliche Förderungen.

Ist eine Wallbox genehmigungspflichtig?

Ob Sie eine Genehmigung brauchen, hängt von der Ladeleistung Ihrer Wallbox ab.
Bis 11  kW gilt: Sie müssen die Installation beim Netzbetreiber anmelden – das ist gesetzlich vorgeschrieben, aber meist reine Formsache. Die meisten Geräte in Einfamilienhäusern fallen in diese Kategorie.
Ab 22  kW sieht es anders aus: Hier benötigen Sie vorab eine Genehmigung Ihres Netzbetreibers, weil der Strombedarf deutlich höher ist. Erst nach Zustimmung darf die Installation erfolgen.

Welche Kosten entstehen für eine Wallbox?

Die Kosten für eine Wallbox setzen sich aus zwei Teilen zusammen: dem Gerät selbst und der Installation.

  • Wallbox (inkl. Smart-Funktionen, Kabel, Zugangsschutz): ca. 500 bis 2.000 Euro
  • Installation durch Fachbetrieb: stark abhängig vom Aufwand

Wenn bereits ein ungenutzter Kraftstromanschluss vorhanden ist, lassen sich die Kosten gering halten. Muss jedoch ein separater Anschluss gelegt werden, entstehen Zusatzkosten – zum Beispiel durch lange Kabelwege, Wanddurchbrüche oder zusätzliche Absicherungen. Als grobe Orientierung sollten Sie mit 500 bis 1.500 Euro für die Installation rechnen.

Tipp: Holen Sie sich ein unverbindliches Angebot bei der WEMAG. Mit unserem Wallbox-Konfigurator.

Welche Förderungen gibt es aktuell für Wallboxen?

Das bundesweite KfW-Programm „Zuschuss 440“ für private Wallboxen ist derzeit nicht aktiv. Die Mittel waren schnell ausgeschöpft.

Aktuell gibt es für Privathaushalte ausschließlich Förderprogramme auf Landes- und Kommunalebene. Auch manche Stadtwerke bieten eine Wallbox-Förderung an.

Beispiele:

  • NRW: Bis zu 1.500 Euro Förderung für Ladeinfrastruktur bei Wohngebäuden.
  • Bayern: Das Förderprogramm Klimaneutrale Antriebe der Stadt München bietet finanzielle Unterstützung für die Beratung, Planung, Montage und Installation eines Ladepunktes.
  • Rheinland-Pfalz: Die Stadt Landau in der Pfalz bietet einen pauschalen Zuschuss in Höhe von 600 €, maximal 100 % der Investitionssumme.
  • Stadtwerke: Auch einige Stadtwerke bieten Fördermittel für die Installation privater Wallboxen an. Diese Fördermittel können in Form von Pauschalbeträgen oder Rabatten auf die Kosten für die Anschaffung und die Installation gewährt werden.
Steuerspartipps für Ihre Wallbox

Installation absetzen: Die Handwerksleistung (Arbeitszeit, Fahrtkosten, Maschinenstunden) ist steuerlich absetzbar – bis zu 1.200 Euro pro Jahr. Einfach die Rechnung aufbewahren und in der Einkommensteuererklärung angeben.

Nur per Überweisung zahlen: Barzahlungen erkennt das Finanzamt nicht an. Also: immer per Überweisung oder EC-Karte zahlen, damit die Absetzbarkeit gilt.
Materialkosten zählen nicht: Sie können nur den Arbeitsanteil der Rechnung geltend machen. Dieser muss separat ausgewiesen sein – gute Fachbetriebe machen das automatisch.

Auch bei Miet- und Eigentumswohnungen möglich: Wenn Sie zur Miete wohnen oder eine Eigentumswohnung besitzen, können Sie trotzdem profitieren. Vorausgesetzt, Sie zahlen selbst für die Installation.

Die richtige Wallbox finden – darauf kommt es wirklich an

Sie haben die Qual der Wahl: Über 300 Modelle tummeln sich derzeit auf dem Markt. Welche Wallbox passt am Besten zu Ihnen? Das sind die entscheidenden Punkte, auf die Sie achten sollten:

Ladeleistung – wie schnell soll es gehen?

Die Ladeleistung bestimmt, wie zügig Ihr Fahrzeug wieder einsatzbereit ist. Gängige Modelle liefern 11 oder 22 kW. Aber nicht jedes E-Auto kann das voll nutzen. Einige ältere Modelle nehmen nur 3,7 oder 4,6 kW auf. Deshalb prüfen Sie zuerst, was Ihr Fahrzeug technisch verkraftet – und wählen Sie dann die Wallbox. Viele lassen sich flexibel drosseln.

Welche Kabel und Stecker sind die richtigen für die Wallbox?

Ein fest installiertes Ladekabel spart Ihnen das Hantieren. Wichtig ist: Es muss lang genug sein, damit Sie es bequem anstecken können. Manche Boxen bieten nur eine Buchse – da brauchen Sie ein eigenes Kabel. Achten Sie beim Stecker auf Typ 2 – das ist Standard. Falls Ihr Auto noch einen Typ-1-Stecker hat: Ein Adapter hilft, aber mit maximal 3,7 kW ist Schluss.

Welche Sicherheitsvorkehrungen gelten beim Betrieb einer Wallbox?

Ein integrierter Fehlerstromschutz (FI-Schalter) ist Pflicht. Viele Wallboxen haben diesen schon integriert. Fehlt er, muss der Elektrofachbetrieb nochmal ran, wodurch zusätzliche Kosten entstehen.

Zugang und Kontrolle – Wer hat Zugriff auf meine Wallbox?

Sie wollen nicht, dass sich jeder an Ihrer Wallbox bedienen kann? Dann ist eine Zugangssicherung wichtig. Moderne Wallboxen sind häufig mit einem Kartenleser (RFID) ausgestattet. Sie können Ihre Wallbox aber auch per Schlüssel oder App sichern.

Anzahl der Ladepunkte – Kann man auch zwei Autos gleichzeitig laden?

Was, wenn Sie mehrere Elektroautos gleichzeitig über Ihre Wallboxen laden wollen? Auch das ist möglich - wählen Sie einfach ein Modell mit zwei Ladepunkten.

Ausblick: Bidirektionales Laden als Zukunftstrend

Schon heute arbeiten Hersteller an bidirektionalen Wallboxen. Mit diesen können Elektrofahrzeuge nicht nur Strom laden, sondern auch zurück ins Hausnetz einspeisen. Damit wird Ihr E-Auto zur mobilen Batterie – eine echte Innovation für alle mit PV-Anlage. Noch ist die Technik in der Entwicklung. Aber achten Sie beim Kauf auf spätere Update- oder Nachrüstfähigkeit. Ein Blick in die Zukunft lohnt sich.

Die perfekte Wallbox – in nur 3 Minuten

Welche Ladeleistung passt zu Ihrem Auto? Brauchen Sie einen zweiten Ladepunkt oder eine App-Anbindung? Unser Wallbox-Konfigurator führt Sie Schritt für Schritt zur optimalen Lösung – einfach, schnell und kostenlos.

Redaktion

Wir sind das Redaktionsteam des WEMAG-Blogs. Als Mitarbeiter der WEMAG-Unternehmenskommunikation halten wir ständig Ausschau nach spannenden Themen und Geschichten. Wir begleiten die Menschen hinter der WEMAG: Sie machen täglich was Vernünftiges und gestalten die Energiewende in unserer Region.

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