Stromspartipp: Backofen vorheizen ist meist überflüssig

Stromspartipp: Ofen nicht vorheizen
Der Backofen muss nicht vorgeheizt werden - das spart Strom und schont die Umwelt!

Den Backofen später einschalten statt vorheizen

Heizt auch bei Ihnen der Ofen leer vor sich hin, während Sie Speisen zubereiten? Meist ist das pure Energieverschwendung. Aus welchem Grund das Vorheizen des Backofens wirklich empfohlen wird und warum Sie in vielen Fällen darauf verzichten können, haben wir in diesem Artikel für Sie zusammengefasst.

Backofen vorheizen – warum eigentlich?

Hobbyköche kennen es: Zahlreiche Rezepte fordern Sie im ersten Schritt dazu auf, den Backofen auf Temperatur zu bringen. Ebenso findet sich auf Fertiggerichten meist der Hinweis, das Produkt im vorgeheizten Backofen zuzubereiten. Das hat einen einfachen Grund – doch nicht den, dass die Gerichte so besser gelingen.

Verbraucher erwarten in der Regel exakte Zeitangaben, wann die Tiefkühl-Pizza fertig ist oder wie lange Plätzchen backen müssen. Backöfen benötigen aber je nach Modell unterschiedlich lang, um eine bestimmte Temperatur zu erreichen. Bei modernen Geräten sind es unter Umständen nur wenige Minuten, während „langsame“ Modelle bis zu 20 Minuten brauchen können. Heizt man das Backrohr nicht vor, dann ist es schwierig, in Rezepten oder Zubereitungsanleitungen eine konkrete Backzeit anzugeben.

Viele Kochbücher und Hersteller von Fertiggerichten raten zum Vorheizen, um die Angaben zu standardisieren: Hat der Ofen eine bestimmte Temperatur erreicht, dann lässt sich die erforderliche Zubereitungszeit nahezu auf die Minute genau angeben. Der Verbraucher kann sich auf die Angaben im Rezept oder auf der Verpackung „blind“ verlassen.

Backofen vorheizen - Thunfisch Verpackung empfiehlt das Vorheizen
© Marcel Rudolph

Vorheizen spart kaum Zeit, steigert aber den Stromverbrauch

Wird das Backgut im vorgeheizten Ofen nicht dafür auch rascher fertig? Tatsächlich beträgt die Zeitersparnis in den meisten Fällen nur wenige Minuten wenn der Backofen bereits voll aufgeheizt ist. Das liegt daran, dass die Gerichte bereits während des Aufheizens warm werden, auftauen oder garen können – und nicht erst dann, wenn die volle Temperatur erreicht ist. Der Stromverbrauch kann sich dadurch um bis zu 20 Prozent reduzieren, wenn Sie darauf verzichten den Backofen vorzuheizen. Sie müssen Ihr Backgut dann aber häufiger in Augenschein nehmen, um zu kontrollieren, ob es fertig ist.

Plätzchen/Lebkuchen im Backofen ohne Vorheizen
© Tomáš Novák

Diese Gerichte vertragen einen „Kaltstart“ im Backofen

Bei den meisten Speisen ist es kein Problem, sie in den kalten Ofen zu schieben. Sie sollten allerdings bedenken, dass sich die im Rezept oder auf der Packung angegebene Backzeit um einige Minuten verlängern kann. Das gilt insbesondere für:

  • Aufläufe wie etwa Lasagne, überbackenes Gemüse, etc.
  • Hefekuchen
  • Mürbteigkuchen, Tartes und Tarteletts
  • Plätzchen
  • Braten und andere Fleischgerichte
  • Tiefkühlgerichte und Pizza

Ausnahmen: Bei diesen Teigen heizen Sie besser vor

Sehr empfindliche Teige und Massen benötigen eine von Anfang an konstante Temperatur, um perfekt zu gelingen. Sie könnten bei einem „Kaltstart“ in sich zusammenfallen und ihre gewünschte, locker-fluffige Konsistenz verlieren. Das gilt vor allem für:

  • Biskuitteig
  • Blätterteig
  • Brandteig
  • Soufflés und Puddings

Noch ein Stromspartipp: Doch selbst in diesen Fällen können Sie Strom sparen, indem Sie den Backofen einige Minuten vor Ende der Garzeit abstellen. Bei geschlossener Tür wird die Temperatur trotzdem gehalten.

Fazit: Die meisten Gerichte können Sie aber problemlos und wesentlich energiesparender zubereiten, ohne das Backrohr vorzuheizen. Der einzige „Nachteil“ ist, dass Sie sich beim Backen stärker auf Ihr Augenmaß verlassen müssen.

So können Sie beim Backofen noch mehr Strom sparen

Restwärme nutzen

Schalten Sie den Ofen bereits einige Minuten vor Ende der Backzeit aus - die Restwärme reicht vollkommen, damit Kuchen, Kleingebäck oder Brötchen durchgebacken werden. Das gleiche Prinzip lässt sich nutzen, um energiesparend zu kochen: Bei geschlossenem Deckel wird die Wärme lange in Topf oder Pfanne gespeichert, die Speisen werden auch auf der ausgeschalteten Kochplatte gar.

Umluft statt Ober- und Unterhitze

Besonders energiesparend backen Sie, wenn Sie statt Ober- und Unterhitze Umluft wählen. Weil sich die heiße Luft bei dieser Einstellung gleichmäßiger im Backfen verteilt, können Sie die Temperatur um 20° C geringer als im Rezept angegeben einstellen. Außerdem können Sie bei Umluft-Einstellung - nicht aber bei Ober- und Unterhitze - gleich mehrere Bleche oder Roste im Backrofen unterbringen und Ihre Plätzchen so besonders effizient backen.

Backofentür geschlossen halten!

Auch wenn es Ihnen oder Ihrem Nachwuchs schwer fällt: Halten Sie Ihre Neugier im Zaum und öffnen Sie den Ofen nur, wenn es wirklich nötig ist. Denn durch die offene Tür entweicht viel kostbare Wärme, was den Energiebedarf in die Höhe schnellen lässt. Um die Backfarbe zu kontrollieren, reicht es vollkommen, Plätzchen oder Pizza durch das Backofen-Fenster im Auge zu behalten.

Energiesparend backen mit regionalen Zutaten

Auch für Produktion und Transport von Lebensmitteln wird viel Energie ver(sch)wendet. Energiesparen beim Backen bedeutet daher auch, bevorzugt regionale Zutaten für Ihre Plätzchen zu wählen. Einen kinderleichten Rezeptvorschlag haben wir hier für Sie vorbereitet:

Walnuss-Plätzchen
Zutaten:

  • 150 g Dinkel-Vollkornmehl
  • 150 g geriebene Walnüsse
  • 150 g Rübenzucker (aus heimischen Zuckerrüben)
  • 1 TL Weinstein-Backpulver
  • 100 g kalte Butter
  • 1 Ei
  • Johannisbeer-Konfitüre

 

Zubereitung:

Mehl, geriebene Walnüsse, Zucker und Backpulver gut vermischen. Die Butter in kleine Stücke schneiden oder auf einer Raspel grob reiben. Trockene Zutaten, Butter und Ei mit kalten Händen möglichst rasch zu einem geschmeidigen Teig verkneten, zu einer Kugel formen und im Kühlschrank 30 Minuten rasten lassen. Teig dünn ausrollen und mit beliebigen Formen Plätzchen ausstechen. Backofen auf 170° C Umluft einstellen und Plätzchen auf mit Backpapier belegten Blechen ca. 10 Minuten backen. Backofen ausschalten, sobald die Plätzchen hellbraun sind. Auskühlen lassen und mit Konfitüre zusammensetzen.

Gutes Gelingen und eine schöne Weihnachtszeit!

Redaktion

Wir sind das Redaktionsteam des WEMAG-Blogs. Als Mitarbeiter der WEMAG-Unternehmenskommunikation halten wir ständig Ausschau nach spannenden Themen und Geschichten. Wir begleiten die Menschen hinter der WEMAG: Sie machen täglich was Vernünftiges und gestalten die Energiewende in unserer Region.

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