WEMAG stellt Bilanz für 2024 vor und hält weiter Kurs auf Klimaschutz und erneuerbare Energien
WEMAG schließt Geschäftsjahr positiv ab | Investitionen in Netzausbau bleiben konstant
Der kommunale Energieversorger sowie Infrastrukturbetreiber WEMAG legt seine Bilanz für das Geschäftsjahr 2024 vor, setzt seinen Wachstumskurs fort und investiert weiter in den Ausbau der erneuerbaren Energien und des Stromnetzes.
Erfreuliches wirtschaftliches Ergebnis
Die WEMAG AG erzielte im Geschäftsjahr 2024 im Konzern einen Umsatz von 1.280,42 Mio. Euro. Der Jahresüberschuss, also das Ergebnis nach Steuern, betrug 48,39 Mio. Euro. Dies ist ein Plus von 12,9 Mio. Euro gegenüber dem Jahr 2023. Der Anstieg ist im Wesentlichen auf die Teilveräußerung von zwei Projekten aus dem Bereich der Erneuerbaren Energien an einen anderen kommunalen Partner zurückzuführen.
„Auch im Jahr 2024 war die WEMAG ein sicherer Partner für die Kundinnen und Kunden. Wir haben eine starke operative Leistung erbracht in einem wirtschaftlichen und politischen Umfeld, das schnelle und flexible Anpassungen erforderte. Es zeigt sich zunehmend, dass die breitere Aufstellung des Unternehmens sich auszahlt. Mit unserer strategischen Ausrichtung auf die Energienetze, unseren Investitionen in eigene Ökokraftwerke, in den Glasfaserausbau sowie in nachhaltige Kundenlösungen wie Photovoltaik-Anlagen, Kleinspeicher und Wärmepumpen konnten wir wirtschaftliche Stabilität und Wachstum sichern“, so Caspar Baumgart, kaufmännischer Vorstand der WEMAG.
Investitionen in die Stromnetze und in erneuerbare Energien
Das Netzgeschäft hatte mit einem operativen Ergebnis von 29,1 Mio. Euro erneut den größten Anteil am wirtschaftlichen Erfolg des Konzerns. Die Auswirkungen des Klimawandels und die Forderung der Bundesregierung nach einem forcierten Ausbau der Energieerzeugung aus erneuerbaren Energien bestimmen das Handeln des Unternehmens. Die WEMAG Netz GmbH investierte im Jahr 2024 rund 94,1 Mio. Euro in das Stromnetz. Das Investitionsvolumen blieb damit auf dem Niveau des Vorjahres.
„Wir arbeiten weiter daran, unsere Energienetze für die Energie-, Mobilitäts- und Wärmewende zu ertüchtigen. Wir planen daher, bis 2033 rund 1,25 Mrd. Euro ins Stromnetz sowie in eigene Erneuerbare-Energien-Projekte für eine sichere Energieversorgung zu investieren. Im Jahr 2024 haben wir allein 4.300 neue EE-Anlagen mit einer installierten Erzeugungsleistung von 181 Megawatt an unser Verteilnetz angeschlossen. Um weitere EE-Anlagen ans Netz anzuschließen, brauchen wir zusätzliche größere Netzverknüpfungspunkte mit einem Investitionsvolumen von mehreren Hundert Mio. Euro“, sagt Thomas Murche, technischer Vorstand der WEMAG.
Stabile Ausschüttung an die Kommunen
Der Kommunale Anteilseignerverband (KAV) mit seinen 201 Mitgliedsgemeinden aus der Region hält 74,76 Prozent der WEMAG-Aktien, die ebenfalls kommunale Thüga Aktiengesellschaft 25,10 Prozent und die Stadt Grabow 0,14 Prozent. An die Anteilseigner werden wie in den Vorjahren insgesamt 16,05 Mio. Euro ausgeschüttet. Das sind für die Kommunen bedeutende Einnahmen, die in der Region bleiben.
„Ich freue mich über die wirtschaftliche Stärke der WEMAG. Sie entsteht durch kluge unternehmerische Entscheidungen, durch die Leistung engagierter Mitarbeitender und durch effiziente Geschäftsprozesse. Mit Blick auf den Ausbau der erneuerbaren Energien in der Region und den erforderlichen Netzausbau halte ich es für wichtig, dass die Kommunen mit der WEMAG an einem Strang ziehen“, sagt Klaus-Otto Meyer, Vorsitzender des KAV der WEMAG.
Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung
Die WEMAG ist seit Jahren bestrebt, sowohl wirtschaftlich als auch sozial und ökologisch verantwortungsbewusst zu handeln. Der Energieversorger ist in einer für die Daseinsvorsorge wichtigen, aber CO2-intensiven Branche tätig. Schwerpunkt ist daher seit über 15 Jahren die Senkung der CO2-Emissionen als Beitrag gegen die Klimakrise.
Die Energieprodukte der WEMAG sind seit 17 Jahren konsequent auf geprüften Ökostrom ausgerichtet. Im Jahr 2024 bezogen im Wesentlichen Privatkundinnen und -kunden der WEMAG mehr als 344 Gigawattstunden, d.h. 344 Millionen Kilowattstunden Ökostrom. Weitere rund 250 Gigawattstunden wurden an Gewerbe- und Industriekunden geliefert. Allein 114.522 Kundinnen und Kunden wurden mit dem vom TÜV Nord zertifizierten, 100-prozentigen „WEMAG-Ökostrom“ beliefert. Die eigenen Wind-, PV- und Biogas-Anlagen der WEMAG-Gruppe erzeugten im Jahr 2024 insgesamt rund 424 Gigawattstunden Strom, das ist im Vergleich zum vorangegangenen Berichtszeitraum ein Wachstum von 7,6 Prozent.
Die Menge aller eingespeisten Energie aus erneuerbarer Erzeugung im Netzgebiet der WEMAG Netz erhöhte sich auf 4.080 Gigawattstunden. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einem Zuwachs von 4,6 Prozent. Dadurch könnten rein rechnerisch im Vergleich zur konventionellen Stromerzeugung ca. 1,5 Mio. Tonnen CO2-Emissonen vermieden werden.
„Insgesamt könnten 1,36 Mio. Haushalte ein Jahr lang mit Ökoenergie aus unserem Netzgebiet versorgt werden“, sagt Caspar Baumgart.
Der Vertrieb von technischen Lösungen für die Eigenversorgung, für Wärmepumpen und die Ladeinfrastruktur hat sich trotz des starken Wettbewerbs weiter erfolgreich entwickelt. Im Vergleich zum Vorjahr konnte der Umsatz mit 4,7 Mio. Euro stabil gehalten werden. Es wurden 88 Photovoltaikanlagen, 127 Ladepunkte, 68 Speicher und 8 Wärmepumpen errichtet.
In Zeiten, in denen die Bedeutung digitaler Teilhabe für alle Menschen und Unternehmen weiter wächst, sichert das Unternehmen über die Tochtergesellschaft WEMACOM die Wettbewerbsfähigkeit und Lebensqualität in Kommunen mit stabilen Internetverbindungen. Seit 2011 bietet das Unternehmen Breitbandverbindungen für Internet und Telefonie über Glasfaserkabel. Ein besonderer Meilenstein war dabei die Erreichung von Tiefbaukilometer 6.000, das entspricht der Entfernung zwischen Schwerin und New York. Mittlerweile sind über 40.000 Haushalte und Unternehmen an das leistungsstarke Glasfasernetz in Westmecklenburg, in Teilen des Landkreises Rostock sowie in der Prignitz angeschlossen.
„Wir wollen weiter unseren Beitrag dazu leisten, den Klimaschutz für alle zu verbessern. Und wir wollen und müssen dafür sorgen, dass wir gleichzeitig unserer wirtschaftlichen und sozialen Verantwortung gerecht werden und die Region durch unsere Aktivitäten auch insgesamt stärken“, so Baumgart weiter.
Ausblick und Ziele
„Hinter uns liegt ein sehr gutes Geschäftsjahr 2024. In den Bereichen Netzgeschäft und erneuerbare Energien, die besonders in der Aufmerksamkeit von Politik, Öffentlichkeit und Investoren stehen, konnten wir weiter wachsen. Wir setzen uns für den intelligenten und kosteneffizienten Ausbau der Netze ein, die entscheidend für den Erfolg der Energiewende sind“, so Technikvorstand Thomas Murche. Zum Jahresende waren im Zuständigkeitsgebiet der WEMAG Netz 1.490 intelligente Messysteme installiert.
Für die kommenden Jahre hat sich das Unternehmen ehrgeizige Ziele gesetzt. Die Investitionen in erneuerbare Energien, in den Netz- und Glasfaserausbau werden fortgesetzt und die Digitalisierung der Energieinfrastruktur wird vorangebracht. Die breite Aufstellung des Unternehmens sichert die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit, um die Energiewende aktiv zu gestalten und einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele zu leisten.
Die Ausbildung und Bindung von Fachpersonal insbesondere im technischen Bereich bleibt nach wie vor im Fokus. Im Jahr 2024 haben 19 junge Menschen aus dem Westmecklenburg und der Prignitz bei der WEMAG Netz und in Ausbildungskooperationen ihre Ausbildung begonnen, sodass die Zahl der Auszubildenden in der WEMAG-Gruppe auf 46 angestiegen ist. „Am Ende haben diejenigen Unternehmen die Nase vorn, die gut ausgebildete und motivierte Mitarbeitende im Unternehmen haben. Die WEMAG hat diese Menschen, denen wir unseren Erfolg verdanken, und wir möchten in Zukunft weitere gewinnen“, so die WEMAG-Vorstände Caspar Baumgart und Thomas Murche.
