Gemeinsamer Einsatz für bedrohte Tierart

Der Landesanglerverband Mecklenburg-Vorpommern e. V. (LAV) und der Energieversorger WEMAG engagieren sich auch in diesem Jahr erneut gemeinsam für den Schutz und den Bestand des europäischen Aals. Dazu traf sich Bernd Dickau, Präsident des LAV mit WEMAG-Vorstand Caspar Baumgart und WEMAG-Vertriebsleiter Michael Hillmann in Schwaan, einer Kleinstadt im Landkreis Rostock. Dort entließen sie rund 110 Kilogramm Jungaale in die Warnow. Die angefütterten Aale wiegen jeweils rund 10 Gramm und sind 15 bis 20 Zentimeter lang. Jetzt tummeln sich etwa 15.500 Jungaale vor allem im Schilfbereich des Flusses, der in die Ostsee mündet.

Im Vorfeld hatte das kommunale Energieunternehmen wieder Aalaktien des LAV im Wert von 5.000 Euro erworben. Mit ihrem Engagement unterstützt die WEMAG die Aktion des Landesanglerverbandes „Rettet den europäischen Aal“, die den Erhalt und Bestandsaufbau der bedrohten Tierart zum Ziel hat.

„Die Aalaktie ist ein fester Bestandteil unserer ökologischen Projekte, mit denen wir den Natur- und Umweltschutz in der Region fördern. Wir wollen dazu beitragen, das ökologische Gleichgewicht zu stabilisieren“, erklärte WEMAG-Vorstand Caspar Baumgart. „Für jede Kundin und jeden Kunden, die sich für unser Erdgasprodukt entscheiden, investieren wir zehn Euro, um diese Projekte zu unterstützen. Dazu gehören neben der Waldaktie und den Moor Futures-Zertifikaten auch die Wildtierhilfe MV sowie die Erhaltung, Revitalisierung und Neuanlage von Streuobstwiesen, die zu den artenreichsten Biotopen Europas gehören“, ergänzte WEMAG-Vertriebsleiter Michael Hillmann und kündigte eine Fortsetzung der erfolgreichen Kooperation mit dem Landesanglerverband an, um den europäischen Aal nachhaltig zu schützen und den natürlichen Lebensraum Wasser weiter zu sichern.

WEMAG-Vertriebsleiter Michael Hillmann überreicht den Behälter mit den jungen Fischen an den LAV-Geschäftsführer Kilian Neubert und den LAV-Präsidenten Bernd Dickau (v. r.) für den Aalbeatz in der Warnow. Foto: WEMAG/Stephan Rudolph-Kramer

HINTERGRUND:
Der Landesanglerverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. organisiert 47.500 Mitglieder in über 600 Vereinen. Er ist in M-V der größte Naturschutzverband. Mit rund einer viertel Million ehrenamtlicher Arbeitsstunden im Jahr leisten Anglerinnen und Angler umfangreiche Fischhege-, Gewässerpflege- und Umweltschutzarbeiten. Zu den wahrgenommenen Aufgaben gehört eben auch der Artenschutz. Seit drei Jahrzehnten besetzt der LAV jährlich Aale, inzwischen im Wert von mehr als 100.000 Euro. Ein Teil der Gesamtsumme wird über EU-Mittel im Rahmen des EMFAF und das Land M-V finanziert. Der LAV bietet Vereinen, Regionalverbänden wie auch Privatpersonen oder Geschäftskunden die Möglichkeit, Aalaktien zu erwerben. Diese werden in ihrer finanziellen Aufwendung zu 100 % in den Kauf von Jungtieren eingebracht. Die vorgestreckten Aale aus dem Spendenerlös wiegen etwa sieben Gramm bei 10 bis 15 Zentimeter Länge, sind kräftig, stabil und munter. In großen Bassins werden sie zu geeigneten Seen gefahren und dort eingesetzt. Dort verbringen sie ihr Aal-Leben mit meist guten zehn bis sogar dreißig Jahren. 

Der Weg der Aale: Mit dem Golfstrom gelangen winzige Glasaale, leichter als ein Gramm, aus der Sargassosee an die Atlantikküste Europas. Vor Spanien, Frankreich und England werden sie gefischt und dann in Holland auf Aalfarmen aufgezogen. Über den Handelsweg gelangen sie nach Deutschland, werden hier eingekauft und in hiesige Gewässer eingesetzt. Diese weiten Wege schaffen diese Tiere ohne Hilfe nur sehr schwer und in geringer Population. Deshalb werden sie seit 3 Jahrzehnten durch LAV-Besatzaktionen unterstützt. So bleibt diese Art in Mecklenburg-Vorpommern erhalten und hat ein breites Spektrum an Gewässern europaweit zur Verfügung. Selbst wenn Havarien oder Naturgewalten in einigen Gebieten für sie lebensbedrohlich werden, können sie in anderen weiter existieren – das ist Artenschutz in höchster Form.

WEMI
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