Drei wichtige Lückenschlüsse für schnelles Internet

Anfang März hat die WEMACOM weitere Meilensteine beim geförderten Breitbandausbau im Landkreis Nordwestmecklenburg erreicht

Mehr als 95 Prozent des Trassenbaus beim geförderten Breitbandausbau im Landkreis Nordwestmecklenburg sind geschafft. Die übrigen Prozent bestehen überwiegend aus entscheidenden Lückenschlüssen zwischen den einzelnen Projektgebieten. Drei davon hat die WEMACOM Anfang März fertiggestellt – mit großer Bedeutung für das gesamte Glasfasernetz im Landkreis.

Das circa 1.800 Kilometer lange Trassennetz der WEMACOM in Nordwestmecklenburg lässt sich am besten mit einem modernen Straßenverkehrsnetz vergleichen. Wenn nicht alle Straßen und Autobahnen auf dem Weg vom eigenen Zuhause bis zum Ziel fertig gebaut und frei befahrbar sind, kann der Verkehr nicht fließen. Ähnlich verhält es sich mit dem Lichtsignal in den Glasfasern. Derzeit baut die WEMACOM intensiv an den Verbindungen zwischen den verschiedenen Projektgebieten im Landkreis, dem sogenannten Backbone-Netz. „Solange dieses „Rückgrat“ des Glasfasernetzes noch Lücken aufweist, kommt das schnelle Breitbandinternet nicht bis zum Kunden“, erklärt Volker Buck, Geschäftsführer der WEMACOM.

Eine dieser Lücken mit der wohl größten Bedeutung befand sich bis vor Kurzem noch in Stöllnitz, zwischen Roggendorf und Wittendörp. „An dieser Stelle entsteht der Brückenschlag zwischen dem Glasfasernetz des Landkreises Nordwestmecklenburg und dem aktiven Bestandsnetz des Landkreises Ludwigslust-Parchim. Von hier kommt ein wichtiger Teil des Lichtsignals für die Kunden in Nordwestmecklenburg“, so Buck. Diesen wichtigen Meilenstein wollten sich auch die Breitbandkoordinatoren der jeweiligen Landkreise ganz genau ansehen. „Es ist spannend zu sehen, wie immer mehr Puzzleteile des Glasfasernetzes zusammengefügt werden und am Ende ein Ganzes ergeben. In Ludwigslust-Parchim sehen wir, wie das bereits funktioniert hat und schauen umso erwartungsvoller auf die kommenden Monate in unserem Landkreis“, so Dr. Roland Finke, Leiter der Stabsstelle für Wirtschaftsförderung, Regionalentwicklung und Planen des Landkreises Nordwestmecklenburg.

Die sehr genehmigungsintensive Querung des Wallensteingrabens ist geschafft. Nach einem rund 1,5 Jahre dauernden Genehmigungsprozess konnten der Lückenschluss in einer sehr wichtigen Verbindung des Backbone-Netzes – dem Rückgrat des Glasfasernetzes im Landkreis Nordwestmecklenburg – erfolgen. Foto: WEMAG/SKRmedia

„Im Landkreis Ludwigslust-Parchim surfen inzwischen mehr als 5.300 Haushalte im Glasfasernetz und viele weitere werden in naher Zukunft folgen. Wir freuen uns, dass trotz einiger Hürden durch die Corona-Pandemie bald auch unser Nachbar, der Landkreis Nordwestmecklenburg, vom geförderten Breitbandausbau profitieren kann“, ergänzt Edwin Arzt, Fachdienstleiter im Fachdienst Regionalmanagement und Europa des Landkreises Ludwigslust-Parchim.

Dass nicht nur die aktuelle Pandemie-Situation, sondern auch andere externe Faktoren erheblichen Einfluss auf den Fortschritt des Breitbandausbaus nehmen können, zeigt ein weiterer Lückenschluss. Bereits Ende 2019 wurden die ersten Anträge zur Querung des Wallensteingrabens in einem Naturschutzgebiet bei Hohen Viecheln gestellt. Jetzt, am 17. März 2021, konnte die Baumaßnahme tatsächlich erfolgen – nach einem langjährigen und komplexen Genehmigungsprozess.

„Es gibt immer wieder Stellen, an denen die Genehmigungslage mehr als schwierig ist und einfach deutlich mehr Zeit in Anspruch nimmt, als gedacht. Neben der Gemeinde mussten auch die Naturschutzbehörden, das Straßenbauamt, die Untere Wasserbehörde, Grundstückseigentümer und einige weitere Akteure ihr ok für die Querung des kleinen Gewässers geben“, berichtet Volker Buck. Und das habe viel Zeit gebraucht. Die Querung des Wallensteingrabens gehört jedoch zu einer wichtigen Verbindungsstrecke zwischen den Knotenpunkten in Warin und Hohen Viecheln. Auf dieser Strecke müssen darüber hinaus auch zwei Trassen der Deutschen Bahn und eine Autobahn gequert werden – auch diese Maßnahmen sind mit einem hohen Genehmigungsaufwand verbunden.

Mit Hilfe des Spülbohrverfahrens wurde die A20 bei Neukloster unterirdisch gequert. Der rund 200 Meter lange, unterirdische Lückenschluss macht es möglich, dass unter anderem auch die Insel Poel mit Glasfaser-Internet versorgt werden kann. Foto: WEMAG/SKRmedia

Eine ebenfalls sehr wichtige Querung fand am 15. März 2021 in der Nähe von Neukloster statt. „Eine Autobahn unterirdisch zu queren ist kein Kinderspiel. Das ist für alle Beteiligten eine Herausforderung und bedarf natürlich unter anderem der Genehmigung durch den Bund“, erklärt Volker Buck. In einer Tiefe von etwa fünf Meter haben die beauftragten Fachfirmen unter der wichtigen Verkehrsader einen rund 200 Meter langer Tunnel gebohrt und die Lehrrohre anschließend eingezogen – ein Verfahren das viel Planung und Know-how erfordert. Insgesamt sieben solcher Autobahn-Querungen sind im Landkreis Nordwestmecklenburg notwendig. Hinzu kommen 40 Querungen von Trassen der Deutschen Bahn, die ähnlich komplex und aufwändig sind. Was die Querung der A20 bei Neukloster besonders macht, ist die Verbindung, die dadurch geschaffen wird. Vom Knotenpunkt in Warin führt eine wichtige Backbone-Leitung unter der Autobahn hindurch bis zum Knotenpunkt in Neuburg. Und erst, wenn dort ein Lichtsignal ankommt, kann auch die gesamte Insel Poel mit dem leistungsstarken Glasfaser-Internet versorgt werden.

Landrätin Kerstin Weiss als Verwaltungschefin des Landkreises, in dessen Auftrag die WEMACOM den Glasfaserausbau umsetzt, begrüßt die weiteren Fortschritte:

„Es ist gut zu wissen, dass wieder einige wichtige Meilensteine erreicht sind. Viele Menschen und Unternehmen in Nordwestmecklenburg warten sehnsüchtig auf das versprochene schnelle Internet in ihren Orten. Auch alle Schulen müssen dringend ans Netz, damit sie einen modernen und zeitgemäßen Unterricht anbieten können – das gilt nicht nur für den Distanz-, sondern auch den Präsenzunterricht.“

WEMI
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