Lohnt sich Photovoltaik für Unternehmen?

Noch vor einigen Jahren galten die Stromkosten von Unternehmen als Nebenkostenstelle. Eine beiläufige Summe, die eben bezahlt werden musste. Heute ist das anders. Kontinuierlich steigen die Stromausgaben in der jährlichen Abrechnung weiter nach oben. Die früher kaum relevanten Summen sind längst zum entscheidenden Wettbewerbsfaktor geworden. Lediglich Italien konkurriert mit Deutschland um den wenig ruhmreichen Spitzenplatz der Stromkosten. 

Wie gut, dass die Sonne kostenlos unterstützt. Große Firmen wie Aldi, BMW oder BASF tun es bereits – sie produzieren ihren eigenen Strom, zumindest in Teilen. Mit riesigen PV-Anlagen lösen sie sich von der Unsicherheit schwankender Strompreise. Aber jedes Unternehmen begleitet eine Frage: Lohnt sich das überhaupt? Die WEMAG klärt auf.

Wann amortisiert sich eine PV-Anlage?

Wann wird aus bezahlen verdienen? Ihnen sei gesagt: Das geht überraschend schnell. Natürlich beeinflussen verschiedene Faktoren, wie die Anlagengröße oder die Wartungskosten die Amortisation. Meist haben Sie den Anschaffungspreis aber nach fünf bis neun Jahren eingespart

Besonders entscheidend dafür: Ihr Eigenverbrauch. Wer massig Strom produziert, diesen aber nicht nutzt, muss sich mit der mickrigen Einspeisevergütung begnügen. Das verlängert die Amortisation erheblich. Ein zusätzlicher Speicher kann den geringen Eigenverbrauch erhöhen. Dieser kommt aber mit weiteren Ausgaben daher.

Auf dem Dach des „Rote Liste Zentrum“ hat die WEMAG eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 24,42 kWp installiert. Foto: WEMAG/Nele Marschner

Hier ein Beispiel:
Eine 100 kWp-Anlage kostet durchschnittlich 80.000 bis 100.000 Euro. Im Schnitt erzeugt diese pro Jahr etwa 80.000 bis 100.000 kWh Strom. Verbrauchen Sie davon 60 bis 80 Prozent (60.000 bis 80.000 kWh) selbst, spart Ihnen das jährlich bis zu 22.800 Euro.

Hinzu kommt die Einspeisevergütung für den nicht genutzten Strom. Diese beträgt mindestens 1.112 Euro (5,56 ct pro kWh/Stand November 2025). Daraus ergibt sich eine Summe von 23.912 Euro. Mit dieser amortisiert sich Ihre Anlage nach 4,2 Jahren.

Die Nettorendite einer solchen Anlage reicht von 19 bis 24 Prozent über die Lebensdauer von mindestens 25 Jahren. Es bleiben herausragende und inflationsgeschützte Zahlen bei sehr überschaubarem Risiko. Ein Traum für alle Investierenden.

Eigenverbrauch Eigenverbrauchs­strom (kWh) Ersparnis Stromkosten bei 28 ct/kWh (€) Eingespeist (kWh) Einspeise­vergütung (€) Jährliche Ersparnis (€) Amortisationszeit (Jahre) Nettorendite (%)
60 % 60.000 16.800 40.000 2.224 19.024 5,3 19,02 %
70 % 70.000 19.600 30.000 1.668 21.268 4,7 21,26 %
80 % 80.000 22.800 20.000 1.112 23.912 4,2 23,91 %
Nie wieder Stromrechnungen zahlen?

Unabhängig von schwankenden Energiepreisen sein? Wie viel Autarkie mit Photovoltaik möglich ist, erfahren Sie hier.

Fördermöglichkeiten für gewerbliche PV-Anlagen

Überzeugt? Dann drängt sich zunächst die Finanzierungsfrage auf. Eins vorweg: Die Summe für eine große PV-Anlage müssen Sie nicht alleine stemmen. Zahlreiche Fördermöglichkeiten bieten sich an. Diese verkürzen die Amortisationsdauer sogar noch.

KfW-Kredit Erneuerbare Energie – Standard

Eine finanzielle Unterstützung wie geschaffen für gewerbliche Photovoltaik.

  • Kreditsumme von bis zu 150 Millionen Euro
  • Kein Eigenkapital nötig
  • Sicherheiten und die Ausfallwahrscheinlichkeit der Anlage können den Jahreszins senken
  • 3,21 Prozent Jahreszins bei kürzester Laufzeit und bester Bonität
  • Tilgungsfreie Jahre und Zinsbindung über definierte Zeiträume möglich
  • Auch Modernisierungen oder die Montage sind förderbar

Investitionsabzugsbetrag (IAB)

Steuervorteil für gewerbliche Anschaffungen.

  • Muss im Vorjahr der Anschaffung beantragt werden
  • Bis zu 50% der voraussichtlichen Anschaffungskosten vorab steuerlich absetzbar
  • Liquiditätsverbesserung durch sofortige Steuerersparnis
  • Investition muss innerhalb von 3 Jahren erfolgen
  • PV-Anlage muss überwiegend betrieblich genutzt werden (mindestens 90%)
  • Kombination mit Abschreibungen möglich
  • Steuersatzabhängige Ersparnis, z. B. bei 40% Steuersatz bis zu 20% der Investitionssumme als Steuerersparnis

Sonderabschreibungen

Gesenkte Steuerlast als Investitionsanreiz.

  • Bis zu 30 % Sonderabschreibung im ersten Jahr
  • Zusätzliche lineare Abschreibung von etwa 30 % für den Restwert im zweiten und dritten Jahr
  • Kombination mit Investitionsabzugsbetrag (IAB) möglich, bis zu 62 % Anfangsabschreibung insgesamt
  • Gilt für bewegliche Wirtschaftsgüter im gewerblichen Einsatz
  • Erhöht die Liquidität durch schnelle Steuerentlastung
  • Nur gültig bei Neuanschaffungen zwischen 1. Juli 2025 und 31. Dezember 2027

Wann sich Photovoltaik besonders lohnt

Der Strom ist günstiger, die Stromgestehungskosten geringer und die Anschaffung immer billiger. Also PV-Anlage aufs Dach und fleißig sparen? Ganz so leicht ist es leider nicht. Ob eine PV-Anlage wirklich rentabel ist, hängt von einigen Faktoren ab.

  • Geringe Verschattung und Modulausrichtung: Schon kleinste Verschattungen mindern die Leistung der Module. Mit optimaler Ausrichtung hingegen erfreuen sie sich an reichlich kostenlosem Strom.
  • Hoher Tagesverbrauch: Sie sparen besonders effizient, wenn sie den produzierten Strom direkt verbrauchen. Bei einer 100 kWp-Anlage sollten sie etwa 40.000 kWh selbst verbrauchen.
  • Nachhaltigkeitsziele im Unternehmen: Mit 100 kWp sparen sie pro Jahr etwa 55 Tonnen CO2 ein. Noch dazu steigt die Attraktivität für Kunden oder potenzielle Mitarbeitende.
Auf dem Flach-Dach der Schule sieht man PV-Module.
Blick auf die Photovoltaikanlage auf dem neuen Gebäude der Mosaik-Schule, die am 27. Oktober 2025 eröffnet wurde. Die Förderschule mit dem Förderschwerpunk geistige Entwicklung ist Teil des inklusiven Schulcampus in Grevesmühlen. Foto: WEMAG/ Fabian Schneider

Heute in morgen investieren

Die Rechnung ist ziemlich simpel: Jedes selbst erzeugte Kilowatt erspart Ihnen das Ärgernis schwankender Strompreise. Durch geringe Stromgestehungskosten und überraschend schnelle Amortisationszeiten erwächst Ihr Dach zum stillen Geldverdiener. Besonders, wenn Förderungen die finanzielle Last zusätzlich abpolstern. Und mit dem PV-Rechner der WEMAG enthüllen Sie Ihr Einsparpotenzial. Verwandeln Sie Sonnenschein in bares Geld.

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Redaktion

Wir sind das Redaktionsteam des WEMAG-Blogs. Als Mitarbeiter der WEMAG-Unternehmenskommunikation halten wir ständig Ausschau nach spannenden Themen und Geschichten. Wir begleiten die Menschen hinter der WEMAG: Sie machen täglich was Vernünftiges und gestalten die Energiewende in unserer Region.

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