Weiter Verantwortung für Menschen in Not übernehmen

WEMAG richtet Sonderfonds ein und überreicht 22.000 Euro an Vereine für Flüchtlingshilfe

Der russische Angriffskrieg in der Ukraine dauert schon über zehn Monate. Viele Einzelpersonen und Hilfsorganisationen helfen den Geflüchteten mit Geld- und Sachspenden sowie persönlichem Einsatz. Die WEMAG hat deshalb zu Beginn dieses Jahres einen Sonderfonds aufgelegt, um Hilfsorganisationen und gemeinnützige Vereine in der Region bei ihrer Arbeit zu unterstützen. „So können wir ohne Umwege den Menschen helfen, die in Not geraten sind und besonders leiden. Wir dürfen nicht vergessen, dass uns die russische Invasion der Ukraine in diese Situation gebracht hat“, sagte WEMAG-Vorstand Caspar Baumgart. Die derzeitige Krise sei eine große Herausforderung für die gesamte Gesellschaft. „Wir können sie nur bewältigen, wenn wir uns weiter engagieren und Verantwortung für die Menschen übernehmen“, ergänzte Caspar Baumgart, während der Übergabe der symbolischen Spendenschecks. 

Zu den Empfängern einer Spende gehört der FISH - Familiäre integrative Soforthilfe e.V. in Grevesmühlen. Der Verein „FISH“ ist im April 2022 gegründet worden und hat Hilfstransporte mit medizinischer Ausrüstung direkt in das Krisengebiet organisiert. Außerdem wurden Schutzsuchende auf Wunsch mit nach Nordwestmecklenburg genommen, um hier in Würde und Sicherheit leben zu können. Bislang konnte der Verein mehr als 180 Menschen aus der Ukraine in der Region unterbringen. „Wir freuen uns sehr über die 2.500 Euro der WEMAG. Das Geld wird dringend für die Integration der Geflüchteten in unsere Gesellschaft benötigt“, sagte Franziska Soost vom Vorstand des Vereins im Vorfeld der Veranstaltung. So helfen die Vereinsmitglieder unter anderem bei Behördengängen, der Bereitstellung von Unterkünften, Umzügen der Familien in die eigene Wohnung, aber auch dabei, dass Kinder in eine Tagesstätte oder Schule gehen können. „Um den Kindern etwas Normalität zu geben, haben wir für sie eine Weihnachtsfeier durchgeführt“, ergänzte Franziska Soost. 

Als Lobbyverein hat sich auch der Flüchtlingsrat Mecklenburg-Vorpommern e.V. für die Interessen der Ukrainer und Ukrainerinnen im Land eingesetzt. „Wir versuchen, alle Probleme, die ein geflüchteter Mensch haben kann, auszuräumen. Als Beispiele möchte ich unter anderem die Einschulung von Kindern, die Wohnungssuche, die Finanzierung von Rollstühlen, die Suche von Pflegeplätzen und die Finanzierung des Lebensunterhalts beim Weiterstudieren nennen. Wir haben auch Dolmetschende bezahlt, die in der Erstaufnahme und weiteren Behörden den Geflüchteten zu Seite standen“, berichtete die Vorsitzende des Flüchtlingsrates M-V e.V., Ulrike Seemann-Katz. Unterstützt werden ebenfalls Initiativen vor Ort, die beispielsweise Sommerfeste organisieren wollen. Oft benötigen auch Träger von Unterkünften Mittel, um ein Spielzimmer auszustatten. Geflüchtete können selbst Anträge beim Verein stellen, wenn sie Geld für Beglaubigungen und beglaubigte Übersetzungen von Zeugnissen und Urkunden benötigen oder wenn sie im ländlichen Raum die Fahrkosten zum Deutschkurs in der nächstgrößeren Stadt nicht bezahlen können. „Wir schätzen, dass wir durch unsere Arbeit etwa 5.000 Menschen aus der Ukraine direkt helfen konnten. Das Geld der WEMAG macht es uns leichter, gute Ideen vor Ort etwas besser zu fördern. Der Flüchtlingsrat bedankt sich daher im Namen aller ukrainischen Flüchtlinge für die großzügige Spende in Höhe von 6.500 Euro“, sagte Ulrike Seemann-Katz. 

Eine Zuwendung in Höhe von 6.500 Euro ging auch an den DRK-Kreisverband Nordwestmecklenburg. „Wir haben innerhalb weniger Tage zwei Flüchtlingsunterkünfte in unserem Landkreis miteingerichtet und betrieben sowie mehrere Transporte mit dringenden Hilfsgütern für Krankenhäuser und humanitäre Einrichtungen in der Ukraine organisiert“, berichtete Ekkehard Giewald, Vorstandsvorsitzender des DRK-Kreisverbandes Nordwestmecklenburg. Derzeit hilft das DRK bei der Integration der Geflüchteten unter anderem mit Sprachunterricht, bei Behördengängen und beim Organisieren von Wohnungen und deren Erstausstattung. Dies erfolgt über die ambulante Betreuung, weshalb der DRK-Kreisverband bereits zwei Frauen aus der Ukraine eingestellt hat. In Kooperation mit dem Jobcenter wird für Praktika in verschiedenen sozialen Bereichen beim DRK geworben, um weitere Mitarbeitende zu gewinnen. Großer Beliebtheit erfreut sich der Ukrainetreff im Bürgerbahnhof von Grevesmühlen. Regelmäßig gehen mehr als 50 Flüchtlinge dorthin, um sich Rat und Unterstützung abzuholen, sich zu treffen, sich auszutauschen und Kontakte zu knüpfen. Mit der Spende will der DRK-Kreisverband Nordwestmecklenburg diesen wichtigen Anlaufpunkt weiter ausbauen. „Die Politik kann verständlicherweise nicht alles leisten. Daher sind Spenden von Privatpersonen und Unternehmen wie der WEMAG besonders wichtig. Das ist es, was die Gesellschaft zusammenhält und wofür wir alle außerordentlich dankbar sein sollten“, erklärte Ekkehard Giewald, der seit über 30 Jahren für das Deutsche Rote Kreuz tätig ist. 

Fest in der Region etabliert ist auch der DRK-Kreisverband Parchim e.V., der sich mit rund 850 fest angestellten und fast 350 ehrenamtlich tätigen Mitarbeitern im gesamten Landkreis engagiert. Die Servicepallette reicht von den eigenen Kindertageseinrichtungen, über die Schulsozialarbeit, Kurse für junge Familien bis hin zu Angeboten für die ältere Generation. „Derzeit nehmen Menschen aus fast 20 Nationen unsere Dienstleistungen in Anspruch. Dazu zählen auch die Geflüchteten aus der Ukraine“, sagte Steffen Kanert, Geschäftsführer des DRK-Kreisverbandes Parchim. Er freute sich über die großzügige Spende der WEMAG in Höhe von 6.500 Euro. „Wir werden das Geld zu einem Teil für die Sprachförderung in unseren Kindertagesstätten einsetzen, um so den Übergang in die Schule zu erleichtern. Der andere Teil fließt in die Kinder- und Jugendhilfe“, ergänzte Steffen Kanert in Schwerin.
 

WEMAG-Vorstand Caspar Baumgart (mi.) überreicht die symbolischen Spendenschecks an Celyne Gwiazda vom Verein „FISH“ (li.), Ulrike Seemann-Katz vom Flüchtlingsrat M-V, Steffen Kanert vom DRK-Kreisverband Parchim (re.) und Ekkehard Giewald vom DRK-Kreisverband Nordwestmecklenburg. Foto: WEMAG/Nele Marschner
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